loader image

Drei Stalden I Denkmalsanierung zu 6 Wohneinheiten

Gebäudetyp
Denkmal
Baujahr
ca.1650
Bau-/Sanierungskosten
-
Dauer
16 Monate
Sanierung
in Bearbeitung
Energetischer Standard
KFW Denkmal, KFW 70, KFW 55

Hintergrund

In Öhningen auf der Höri-Halbinsel steht dieses beachtliche Fachwerkgebäude mit zwei angebauten Scheunen aus dem Jahr 1683. Das Hauptgebäude sowie die angebauten Scheunen sind sehr baufällig und haben an vielen Teilen gravierende statische Mängel. Diese sind hauptsächlich auf den nicht sachgemäßen Umgang mit der historischen Bausubstanz zurückzuführen. Große Teile der vorhanden Fachwerkstruktur und Lehmausfachungen sind so stark beschädigt, dass diese ausgetauscht werden müssen.

Hintergrund:  Große Teile des Ortes Öhningen stehen unter Denkmalschutz, unweit vom Gebäude entfernt befindet sich das ehemalige Benediktinerkloster aus dem 12. Jahrhundert.

Planungskonzept

Auftrag von Studio-SH war die Überarbeitung des bestehenden Umbaukonzeptes, die Neubewertung der Bausubstanz und die Entwicklung eines tragfähigen Konzeptes. Auch hier war ein sehr eine sehr enge Abstimmung mit der Denkmalbehörde Grundvoraussetzung für die anstehende Sanierung. In enger Zusammenarbeit mit einer örtlichen und sehr erfahrenen Zimmerei konnte ein Sanierungskonzept unter Wahrung des Gebäudes und der historischen Bauweise gefunden werden. Im Gebäude werden sechs Wohneinheiten mit einzigartigem Charakter realisiert.

Besonders zu erwähnen ist die sehr beengte Platzsituation vor Ort. Um die sechs Wohneinheiten zu realisieren, wurden im rückwärtigen Bereich des Gebäudes neue Parkflächen erstellt. Diese werden über die ehemalige Scheuneneinfahrt, die nun als Durchfahrt genutzt wird, erschlossen.

Das Gebäude befindet sich zurzeit im Ausbau und wird im Frühjahr 2024 fertiggestellt.

Materialisierung

Gemäß den Anforderungen des Bestandsgebäudes sowie der Denkmalbehörde wurde sehr viel Sorgfalt auf den Erhalt und die Aufarbeitung der bestehenden Materialien gelegt. Diese werden durch ökologische Materialien ergänzt.

Die Ausfachungen werden – wo möglich – erhalten und aufgearbeitet oder in ökologischen Materialien neu aufgebaut. Die Fenster werden in Holz mit/ohne Sprossen nach historischem Vorbild ersetzt. Historische Wände und Wandverkleidungen werden denkmalgerecht restauriert und sichtbar erhalten. Die Wohnungen erhalten allesamt Echtholzböden und eine hochwertige Ausstattung.

Wirtschaftlichkeit

Der Erhalt und Umbau eines so großen Gebäudes stellen Planer und zukünftigen Besitzer vor große Herausforderungen. Das Gebäude ist zu groß und damit zu teuer, um es für eine Privatperson zu sanieren. Daher wurde ein Konzept entwickelt, welches sechs denkmalverträgliche Wohneinheiten im Gebäude vorsieht. Dies hat zur Folge, dass sich das erforderliche Budget für den Kauf und die Sanierung auf sechs Mieter umlegen lässt. Der Besitzer erhält durch den Erhalt eines denkmalgeschützten Gebäudes steuerliche Abschreibungsvorteile, welche den erhöhten Aufwand für den Erhalt und die Sanierung des Gebäudes wieder ausgleichen.

Mit anderen Worten: anstatt ein 6-Familien-Haus als Neubau zu errichten, wird durch die Sanierung an dieser Stelle sehr viel graue Energie eingespart und keine neue Fläche versiegelt. Zudem entstehen im Gebäude einzigartige Wohnungen, die Vergangenheit und Gegenwart verbinden.

„Nachdem wir die Verkleidung des Fachwerks entfernt hatten, wurde die marode Struktur des Gebäudes erst richtig sichtbar. Um das Gebäude zu erhalten, mussten wir 90% der Tragstruktur zimmermannsmäßig ertüchtigen oder austauschen.“

CHRISTIAN SCHWÄR
Architekt, studio SH

TEAM

CHRISTIAN SCHWÄR

Architekt
Björn Hergesell
Projektbegleitung

Bauherr

TalMa9GmbH

Weitere Informationen

Einen detaillierten Einblick ins Exposé ist möglich.