loader image

Weingartener Hof I Denkmalsanierung zu 7 Wohneinheiten

Gebäudetyp
Denkmal
Baujahr
1562
Bau-/Sanierungskosten
-
Dauer
16 Monate
Sanierung
in Bearbeitung
Energetischer Standard
KFW Denkmal

Hintergrund

In Markdorf in zweiter Bodenseereihe steht dieses beachtliche Fachwerkgebäude aus dem Jahr 1635, welches damals vom Kloster in Weingarten erbaut und als Lagergebäude für den „Zehnt“ der ansässigen Bauern genutzt wurde. Zusammen mit der nicht mehr bestehenden Scheune und dem Oberhof stellt der Gebäudekomplex eine gestalterisch markante Einheit am Ortseingang dar. Der Oberhof und die Scheune wurden vor mehreren Jahren bereits abgerissen und neu bebaut. Der Unterhof ist somit als einziges Gebäude an dieser Stelle ein Zeitzeuge der kleinbäuerlichen Nutzung.

Planungskonzept

Auftrag von Studio-SH war die Entwicklung eines tragfähigen Konzeptes, welches zum einen den Erhalt des Kulturdenkmals sicherstellt, zum anderen jedoch auch die Anforderungen an modernes Wohnen gewährleistet. In enger Abstimmung mit dem Bauherrn, den örtlichen Behörden sowie der zuständigen Denkmalbehörde konnte ein tragfähiges Konzept mit sieben Wohneinheiten im Gebäude geplant und genehmigt werden. Das Gebäude befindet sich zurzeit im Ausbau und wird im Frühjahr 2024 fertiggestellt.

Materialisierung

Gemäß den Anforderungen des Bestandsgebäudes sowie der Denkmalbehörde wurde sehr viel Sorgfalt auf den Erhalt und die Aufarbeitung der bestehenden Materialien gelegt. Diese werden durch ökologische Materialien ergänzt.
Die Fenster werden in Holz mit/ohne Sprossen nach historischem Vorbild ersetzt. Historische Wände und Wandverkleidungen werden denkmalgerecht restauriert und sichtbar erhalten.

Wirtschaftlichkeit

Der Erhalt und Umbau eines so großen Gebäudes stellen Planer und zukünftigen Besitzer vor große Herausforderungen. Das Gebäude ist zu groß und damit zu teuer, um es für eine Privatperson zu sanieren. Daher wurde ein Konzept entwickelt, welches sieben denkmalverträgliche Wohneinheiten im Gebäude vorsieht. Dies hat zur Folge, dass sich das erforderliche Budget für den Kauf und die Sanierung auf sieben Mieter umlegen lässt. Der Besitzer erhält durch den Erhalt eines denkmalgeschützten Gebäudes steuerliche Abschreibungsvorteile, welche den erhöhten Aufwand für den Erhalt und die Sanierung des Gebäudes wieder ausgleichen.

Mit anderen Worten: anstatt ein 7-Familien-Haus als Neubau zu errichten, wird durch die Sanierung an dieser Stelle sehr viel graue Energie eingespart und keine neue Fläche versiegelt. Zudem entstehen im Gebäude einzigartige Wohnungen, die Vergangenheit und Gegenwart verbinden.

„Denkmalschutz und moderne Lebensqualität müssen kein Widerspruch sein. Im Weingartener Hof verbinden wir historischen Charme mit moderner Energieeffizienz. Ein Erbe der Vergangenheit, das bereit ist, in die Gegenwart zu treten.“

CHRISTIAN SCHWÄR
Architekt, studio SH

TEAM

CHRISTIAN SCHWÄR

Architekt
Björn Hergesell
Projektbegleitung

Bauherr

TalMa9 GmbH

Weitere Informationen

Einen detaillierten Einblick ins Exposé ist möglich.

Für weitere Informationen können folgende Internetseiten aufgerufen werden.